Wie Du Texte schreibst, die verkaufen UND nach Dir klingen

von | 16.11.2020 | Visionen & Ziele

Das “Problem” mit dem Schreiben ist das: Wir lernen es in der Schule. Und weil wir es genau dort lernen, ist das, was wir vor allem können: Aufsätze schreiben.

Genau das war auch mein “Problem” als ich vor mehr als 10 Jahre angefangen habe als freiberufliche Texterin zu arbeiten: Der Aufsatzmodus.

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Ich zeige Dir mal, was ich meine:

Als ich vor mehr als 10 Jahren meine Arbeit als freiberufliche Texterin begann, da hatte ich dasselbe Problem wie die meisten meiner Klienten heute. Wie wir alle hatte auch ich das Schreiben in der Schule gelernt, was dazu führte, dass ich vor allem eines konnte, nämlich, Aufsätze zu schreiben.

An dem Beispiel ist jetzt im Grunde überhaupt nichts falsch und vielleicht denkst Du sogar: “Klingt doch gut! Was hat sie denn?”, und hast damit natürlich recht: Klar klingt das gut. Aber: Beim Texten wird dich der Aufsatzmodus leider nicht sehr weit bringen. Denn beim Texten wollen wir vor allem eine Beziehung zu unseren Klienten aufbauen und sie auch auf der emotionalen Ebene erreichen. Und das schaffen wir, wenn wir ihnen auch sprachlich gegenüberstehen. Und das wiederum schafft der Aufsatzmodus nicht. Der hat immer etwas distanziertes. Deswegen ist mein erster Tipp für Dich:

Tipp #1: Versuche alles, was Du kannst, um aus dem Aufsatzmodus herauszukommen.

Du musst keine komplizierten Satzkonstruktionen bauen und auch nicht möglichst viele verschiedene Satzanfänge oder Satzverbindungen nutzen. Versuche einfach, so zu schreiben, wie Du auch mit Deinen potentiellen Kund:innen sprechen würdest! Schreibe, wie Du sprichst. Dann werden Deine Texte sofort viel flüssiger, leichter zu lesen und für Deine Klient:innen besser verständlich. Ein großes Extraplus: Das Schreiben macht deutlich mehr Spaß.

Tipp #2: Verschenke keine prominenten Plätze

Noch ein Fehler, den ich aus meiner eigenen Anfangszeit auch noch gut kenne: Wichtige Plätze im Text werden einfach so verschenkt.

Lass mich kurz erklären: Gerade im Internet, aber eigentlich immer, scannen wir Texte erst einmal, bevor wir entscheiden, ob wir lesen oder nicht. Dabei orientieren wir uns an prominenten Plätzen: Überschriften, Satzanfänge, Absatzanfänge, Zwischenüberschriften. Ist etwas Interessantes für mich dabei? Falls ja, dann lese ich. Nichts dabei? Dann klicke ich wahrscheinlich weg.

Das klingt jetzt superlogisch, ich weiß, aber Du wirst nicht glauben, wie oft diese einfach Regel nicht genutzt wird! Da steht dann in der Überschrift “Herzlich Willkommen auf unserer Seite”. Und im ersten Absatz geht es weiter mit: “Willkommen bei unserem Zahnarzt-Team!” Das ist natürlich sehr höflich, gibt mir aber noch keine nützliche Information. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man ja nicht einfach so auf einer Zahnarztseite landet. Wahrscheinlich habe ich genau danach gesucht, heißt für mich also: noch keine neue Information!

Wenn Du also ab jetzt an Deinen Texten arbeitest, achte darauf, dass Du an prominente Positionen auch prominente Informationen packst. Fall mit der Tür ins Haus! Was finden Leser:innen auf Deiner Seite? Worum geht es Dir? Was macht Deine Arbeit aus? All das sollte sofort klar sein, damit Deine Leser:innen schnell entscheiden können, ob der Text für sie relevant ist oder nicht.

Tipp #3: Nutze Details

Auch der Trick ist einfach und gleichzeitig hoch effektiv: Schreibe so detailliert wie möglich, denn je mehr Feinheiten Du einbaust, desto klarer wird für Deine Leser:innen, was Du meinst. Machen wir auch hierzu ein kleines Beispiel:

Ich kann sagen:

Wir waren zusammen Mittagessen.

Oder ich sage:

Wir waren zusammen Mittagessen und haben uns ein Thunfischsandwich geteilt.

Oder ich sage:

Ich war mit meiner Chefin Mittagessen, wir haben uns ein Thunfischsandwich geteilt.

Jetzt haben wir ein viel klareres Bild von der Situation als bei Satz 1, denn Satz eins könnte auch meinen: Ich war mit meinem Blinddate zum Mittagessen verabredet.

Oder: ich war mit meiner Chefin im teuersten Restaurant der Stadt zum Mittagessen verabredet. Nochmal: Völlig andere Situation!

Diese Text-Detail-Arbeit gilt für den Businesskontext natürlich ganz genauso und meint hier konkret, dass Du sehr genau formulierst, was Du anbietest, für wen Du das anbietest und was der größte Nutzen für Deine Klient:innen ist. Versuche nicht, es allgemein zu halten, um “möglichst viele” zu erreichen. Mit der Strategie verpasst Du die, für die Dein Angebot genau das Richtige wäre. Weil sie gar nicht herauslesen können, ob es genau das Richtige wäre.

Deine Checkliste, um sofort bessere Texte zu schreiben

Fassen wir also nochmal zusammen, auf welche Strategien Du ab jetzt beim Schreiben zurückgreifen kannst. Nutze das als kleine Checkliste, um diese Tipps wirklich zur Gewohnheit zu machen:

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Deine Checkliste:

  1. Schreibe, wie Du sprichst! Lies Dir Deinen Text mal selbst vor: Klingt das nach Dir? Würdest Du so sprechen? Falls ja, wunderbar! Falls nein: Mach es einfacher – Dir selbst und Deinen Leser:innen.
  2. Nutze prominente Plätze für prominente Informationen! Wird in der Überschrift sofort klar, worum es geht? Nutzt Du Satzanfänge für wichtige und vor allem neue Informationen? Super!
  3. Schreibe detailliert! Stell Dir vor, jemand sollte das, was Du schreibst, aufmalen: Wüsste er/sie, was zu malen ist? Dann ist auch für Deine Leser:innen alles klar!
Juliane Scheel – Expertin für Organisationsentwicklung

Juliane Scheel

Juliane Scheel ist studierte Kommunikations­wissenschaftlerin (M.A. Interkulturelle Kommunikation) und arbeitet als aktive Texterin und Lektorin sowohl im wirtschaftlichen als auch im akademischen Bereich. Zudem gibt sie Seminare und Schreib­beratungen und ist damit zeitsprungs Fachfrau rund um die Themen Text und Kommunikation.

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